Ich möchte hier einmal eine Erkenntnis teilen, bei der mancheiner denken mag: Ist doch trivial, das ist jedem klar. Mich hat es aber Stunden gekostet, in denen ich mir die Haare gerauft habe.
Szenario: MLD/VDR-Kiste steht ja (bei mir Raspi 2, ist aber nicht Raspi-spezifisch), Flirc-IR-Empfänger dran (das USB-Stück, welches IR-Signale empfängt, in Tastatureingaben übersetzt und zum VDR schickt), DVB-Empfang mit einem Sundtek-Empfänger.
Nun drücke ich Tasten auf meiner Fernbedienung, die in achtzig Prozent der Fälle doppelt beim Raspi ankommen. Man googelt und findet etliche Hinweise, woran das liegt. Der Flirc-Empfänger sei schuld, weil zu empfindlich. Diese Hinweise führen in diesem speziellen Szenario aber in die Irre.
Man findet, man solle beim Flirc-USB-IR-Empfänger den "Interkey Delay"-Wert solange verändern, bis die "doppelten Tastendrücke" aufhören. Das ist grundsätzlich einmal richtig. Aber noch etwas anderes spielt mit rein, was zwar naheliegt, aber einem nicht gleich in den Sinn kommt: Auch der Sundtek-DVB-Empfänger hat einen IR-Sensor.
Und genau der IR-Sensor empfängt zusätzlich die Tastendrücke meiner Fernbedienung und leitet sie zum VDR weiter. Aus dem Grunde hatte ich so häufig Doppeleingaben am Gerät, die meinen Puls hochgetrieben haben.
Die Lösung für Mitleidende mit meiner Hardware-Konfiguration: Wenn ihr den Sundtek-IR-Empfänger nicht nutzen und nur den Flirc als Fernbedienungsempfänger haben wollt, dann editiert auf eurer MLD/VDR-Kiste die Datei "/etc/sundtek.conf", fügt eine Zeile
ir_disabled=1
ein und startet neu. Danach werden nur noch die Flirc-Signale im VDR ankommen. Vielleicht schaut ihr noch, dass libcec in diesem Szenario deaktiviert und deinstalliert ist, sonst habt ihr als dritte Fernbedienungsquelle noch den TV selbst, der Tastendrücke der Fernbedienung zum VDR weiterleitet.
Die Probleme werden nach dieser Maßname spürbar abnehmen! Sollte die Fernbedienung dennoch ein wenig zicken, schaut mal, ob nicht der oben genannte Interkey-Delay doch noch ein wenig angepasst werden muss.