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Satellitenfernsehen über Netzwerk bereitstellen

Im Sommer auf der Terrasse sitzen und Fernsehen, entweder nur die Familie oder mit den Nachbarn ein Fußballspiel schauen.

Auf der Terrasse ist keine Anschlussdose für Fernsehen.

DVB-T ist keine Alternative, da es bei uns im Ort nur sehr schwach mit 2-3 Sendern verfügbar ist.

Und immer ein Kabel dafür extra nach draußen verlegen durch eine offene Terrassentür wollte ich nicht mehr, sieht auch nicht gut aus.

Eine Lösung muss her.

Ausgangspunkt

Einfamilienhaus mit Satellitenschüssel und 4 Kanälen in jeweils 4 Räume. Eine 3-köpfige Familie, Fernsehen wird im Schnitt von 2 Parteien gleichzeitig konsumiert.

Anforderungen

Um die Flexibilität der fest verlegten Satellitenanschlüsse zu erhöhen, soll das Satellitensignal über das Netzwerk bereitgestellt werden.

Ein Kanal ist hierbei völlig ausreichend. Es steht ja nur ein Kabel pro Raum zur Verfügung.

Es nutzt nur eine Partei diesen Dienst. Zeitgesteuerte Aufnahmen sollen über ein Web Interface programmiert werden können. Die Aufnahmen müssen im Netzwerk verfügbar sein

Lösungsansätze:

Mehrere Alternativen wurden begutachtet. - SAT-IP als kommerzielle Lösung - SAT-IP Server auf Basis Octopus Net. - SAT-IP als eigenes Projekt

SAT-IP als kommerzielle Lösung

Ein zentraler SAT Receiver, mit SAT-IP Serverfunktion anhand folgendem Artikel:

http://www.meintechblog.de/2015/12/vu-plus-solo-4k-und-jess-multischalter-acht-unabhaengige-sat-tuner-ueber-ein-kabel/

Das wäre die High End Ausbaustufe gewesen. Die Satellitenanlage wäre komplett auf JESS umgerüstet worden (schade um die alten noch funktionierenden SAT Receiver…).

SAT-IP Server auf Basis Octopus Net.

Was mich an den professionellen Lösungen störte war die Erkenntnis, hiermit weit über das Ziel der o.a. Anforderungen hinauszuschießen.

Auch nimmt der Konsum des SAT TV stetig ab. Onlinedienste stellen bereits die Inhalte über das Internet bereit.

Viele Sender haben eigene Onlineangebote, Netflix, Amazon usw. tun ihr Übriges dazu.

Filme schaue ich nicht mehr mit Werbeunterbrechung, sondern leihe diese für 48Std online aus oder nutze Netflix.

SAT-IP als eigenes Projekt

Über das Magazin Raspberry Pi bin ich auf das MLD Projekt gestoßen. Alle weiteren Kommentare erübrigen sich hier… natürlich habe ich sofort mit der Umsetzung begonnen.

MLD-Server

Plugable USB 2.0 4-Port Hub und BC 1.1 Schnellladegerät mit 12,5W Netzteil

Der Hub versorgt den PI 2 sowie die HDD zuverlässig mit Strom. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden.

Der SAT Empfänger besitzt ein eigenes Netzteil .

Netzwerkschnittstelle des PI wird genutzt, kein WLAN.

Noch ein Wort zum genutzten SAT Empfänger, da ich bereits einiges in den Foren dazu gelesen habe:

Für meine Anforderungen reicht das Equipment.

Der Raspberry hat begrenzte Ressourcen, die sich auch durch den neuen Prozessor im PI 3 nicht ändern.

Wer 2 und mehr HD Streams über einen Server bereitstellen möchte und diese ggf. auch noch aufzeichnen will, sollte eine andere Hardware wählen.

Basis für die Installation: MLD 5.1

Testinstallationen:

MLD Stand alone, Server nachinstalliert.

Kann man so machen, hat allerdings bei der Einrichtung des Clients einige Nachteile, die ich später erwähne.

Habe diese Art der Installation verworfen.

Derzeitige noch aktive Installation

MLD-Server 5.1 installiert

Vorgehensweise siehe folgenden Forenbeitrag: http://www.minidvblinux.de/forum/index.php/topic,7761.msg59018.html#msg59018

Da der MLD-Server auch noch seinen Dienst an einem Fernseher verrichtet, habe ich zusätzlich folgendes Plug-In nachinstalliert: rpihddevice

Und schon war Farbe in der Glotze.

Alle anderen Pakete sind je nach Bedarf dazugekommen.

Teilweise auch weil ich Wiki- oder Foreneinträge evtl. fehlinterpretiert habe und die Pakete dann fälschlich von mir zur Installation ausgewählt worden.

Aus diesem Grund möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen.

MLD-Client

Der MLD-Client wurde neu gekauft:

Raspberry 3 mit SD-Card und WLAN Adapter (dazu später mehr)

Basis für die Installation: MLD 5.1 Testing

MLD Client installiert.

Bei der Installation ist es vorteilhaft, den MLD-Server online im Netzwerk zu haben.

Der MLD-Client hat diesen bei jeder Installation automatisch gefunden und mit eingebunden, sowie die Einstellungen der Kanäle übernommen.

Des Weiteren wurde automatisch als Datenlaufwerk die 1,5TB HDD des MLD-Servers eingebunden.

Somit besteht direkter Zugriff auf die Aufnahmen ohne notwendige manuelle Konfiguration. Super!

Aus diesen Gründen habe ich die MLD Stand alone Installation verworfen.

Dieser Weg über den MLD-Server als Basis ist einfacher.

Netzwerkkonfiguration des MLD Clients

Die Basisinstallation erfolgt über die Netzwerkschnittstelle des PI.

Die WLAN Konfiguration kommt später.

Zusätzlich installiertes Paket: Kodi. Aktuell allerdings noch nicht weiter betrachtet, deswegen gehe ich nicht weiter darauf ein.

WLAN

Die Basis im Haus bilden 3 voneinander unabhängige WLAN Blasen, die über Netzwerk miteinander verbunden sind:

Folgender Artikel ist wichtig, da die Firmware für einige WLAN Adapter fehlt.

Diese muss manuell kopiert werden:

http://www.minidvblinux.de/forum/index.php/topic,7722.msg0.html#new

Am MLD Client wurden von mir folgende WLAN Adapter getestet:

Alle Adapter werden unterstützt und einwandfrei eingebunden.

Die Verbindung erfolgte zu folgendem Access Point: TP-Link TLWR841N

Der TP-Link wurde aus folgenden Gründen ausgewählt:

Durchsatz der genannten WLAN Adapter

Zum Testen wurde der Client auf der Terrasse aufgestellt, der AP ist im Obergschoss auf der gegenüberliegende Seite des Hauses

Als Steuerung wurden folgende Alternativen verwendet:

Folgendes wurde getestet: - Zappen durch die Sender - Einen Film in HD der Öffentlich Rechtlichen schauen

Der Adapter von Edimax N300 1T2R Wireless brachte das beste Ergebnis. Der HD Film wurde ohne Unterbrechung gestreamt, ebenfalls war zusätzlich die Steuerung über das Webinterface möglich.

Den 2. Platz erreichte der TP-Link TL-WN822N High Gain WLAN Adapter.

Ein HD Sender lies sich streamen, 90 Minuten ohne Unterbrechung.

Wurde allerdings parallel das Webinterface aufgerufen kam das System ins Stocken, teilweise zum Einfrieren.

Somit lief die Steuerung hier nur über Tastatur. Teilweise kam es auch zu Aussetzern beim Zappen.

Einen 3. Platz gibt es nicht, der interne Adapter des PI 3 hat sich als nicht brauchbar erwiesen.

Einschalten – Ausschalten

Für den MLD-Client kein Thema, für den MLD-Server schon, alle weiteren Ansätze beziehen sich somit auf den MLD-Server.

Ein leidiges Thema, was sich allein mit der bereits beschriebenen Infrastruktur nicht lösen lässt.

Die Stromversorgung erfolgt über 2 Netzteile, eins am Hub und eins am Sat Receiver.

Wenn der PI herunterfährt ist trotzdem noch der Strom an, der Sat Receiver hat Strom, der Hub mit der Festplatte ebenfalls.

Ein Standby gibt es nicht, was automatisch zeitgesteuert für Timer das System anfährt und einige Zeit nach erfolgter Aufnahme automatisch wieder schlafen legt.

Dieses ist meiner Meinung nach das größte Manko gegenüber einer fertigen Lösung aus dem Elektrofachhandel.

Hierzu habe ich mir folgende Anforderungen überlegt:

Daniel Düsentriebs Helferlein für Ein- und Ausschalten

Ein FHEM Server mit 433MHz Sender und Elro Funksteckdose realisiert bei mir bei die oben definierten Anforderungen.

Dieser ist bei mir schon vorhanden, deswegen gehe ich hier nur kurz auf die benötigte Infrastruktur ein.

Benötigte Hardware:

Installation

Über die Installation eines FHEM Servers auf dem Raspberry mit Anbindung eines 433MHz Senders gibt es im Internet genügend Anleitungen, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehen möchte.

Konfiguration

Im FHEM benötigte Komponenten:

Die Umsetzung erfolgte mit Hilfe folgender Internetartikel

Über das Dummy Device schalte ich den MLD-Server ein.

Sobald die MAC des MLD-Servers aktiv ist wird ein Watchdog aktiviert, der zeitverzögert auf die Abwesenheit der MAC-Adresse des MLD Servers mit Ausschalten der Elro Funksteckdose reagiert.

Der Watchdog ist danach deaktiviert.

In der MLD Konfiguration definiere ich das automatische Ausschalten des Systems nach einer gewissen Zeit Inaktivität.

Programmiere ich eine Aufnahme, so muss ich gleichzeitig eine einmalige Zeitschaltung 10-15 Minuten vor Beginn der Sendung im FHEM anlegen, die den MLD-Server rechtzeitig einschaltet.

Die oben definierten Anforderungen sind damit abgedeckt.

Fragen Anregungen oder Verbesserungsvorschläge: Ihr findet mich im MLD Forum unter dem User Archimedes5000

Gruß Axel